Fuldas Aueweiher - Oase oder Rummelplatz?

Landesgartenschau Fulda 2023

Fotomontage: Annelie Röhm, Pinterest - Kunst und Natur schließen sich nicht aus
Fotomontage: Annelie Röhm, Pinterest - Kunst und Natur schließen sich nicht aus

Vorschläge des NABU Fulda und Künzell e.V.

- Naturschutz und Naherholung -

  • Freizeitaktivitäten auf den Bereich nördlich des Feuerwehrmuseums konzentrieren.
  • Dagegen können die Fuldaer Bürger den Aueweihern, die Natur und die Ruhe (= stille   Naherholung) genießen. Man kommt in wenigen Minuten aus dem lauten und hektischen Stadttrubel in diesen schönen, ruhigen Naherholungs-Bereich.
  • Der Damm zwischen beiden Weihern soll erhalten bleiben.
    Der südliche Weiher liegt um 40cm höher als der nördliche Weiher. Die Wasseroberfläche würde sich eher verkleinern, wenn der Damm an zwei Stellen durchtrennt wird und die Wassermassen über den Graben am nördlichen Weiher in die Fulda abfließt.
  • Die Gewässergutachten, die die Stadt Fulda wegen der Aueweihersanierung zur LGS in Auftrag gab, enthalten akzeptable Vorschläge, wie eine naturverträgliche und nachhaltige Wassersanierung an den Weihern erfolgen könnte und sollte.
  • Für die geplante Landesgartenschau bietet sich die einmalige Chance, den Bürgern Anregungen für die Gestaltung der privaten Gärten zu liefern und auch die natürliche Artenvielfalt erlebbar zu machen.
  • Ebenso lassen sich die Bereiche um die Aueweiher mit Naturkunst aus natürlichen Materialien bereichern, eine Art öffentliches „Naturkunst-Museum“, das sicherlich einzigartig in Deutschland wäre.

Foto: Peter Kaiser, 1971 war der südliche Weiher noch durch einen Damm geteilt.
Foto: Peter Kaiser, 1971 war der südliche Weiher noch durch einen Damm geteilt.

 

 

 

 

 

 

 

 

1971: Historische Aufnahme der Fuldaer Aueweiher

 

Auf diesem Bild sieht man noch die Landverbindung, die den südlichen Aueweiher in 2 Weiher teilte. Die Landverbindung ging von der Segelflughalle bis südlich des Bleichhäuschens (SMC).

 

Auf der Verbindung war noch ein Gleis für Kipploren. Im Hintergrund sieht man links den Anfang der "Langen Insel" mit den dort bereits großen Bäumen.

 

 


Foto: Peter Kaiser 1971, Blick auf die Segelflughalle mit den bereits sehr alten Bäumen
Foto: Peter Kaiser 1971, Blick auf die Segelflughalle mit den bereits sehr alten Bäumen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1971: Historische Aufnahme der Fuldaer Aueweiher

 

1971: Blick auf die Segelflughalle mit den bereits sehr alten Bäumen, und dem Beginn der alten Landverbindung nach links.


Foto: Peter Kaiser 1972, Das Bleichhäuschen wird vom SMC genutzt. "Saubere" Ufer, die vom Gebüsch "bereinigt" worden.
Foto: Peter Kaiser 1972, Das Bleichhäuschen wird vom SMC genutzt. "Saubere" Ufer, die vom Gebüsch "bereinigt" worden.

 

 

 

 

 

 

1972: Historische Aufnahme der Fuldaer Aueweiher

 

 

Blick am Bleichhäuschen, das vom Schiffsmodellsportclub Fulda (SMC) genutzt wird, vorbei auf den neu angelegten südlichen Aueweiher.

 

Die Ufer hat man sauber von Gebüsch „bereinigt“.

 

Wird es so auch im Rahmen der LGS dann teilweise aussehen?

 

 


Die Aueweiher sind ein  schützenswerter artenreicher  Naturraum


Foto: NABU Annett Erb Die Zukunft des Eisvogels im Rahmen der Landesgartenschau
Foto: NABU Annett Erb Die Zukunft des Eisvogels im Rahmen der Landesgartenschau

Wertvolle, bisher ungestörte Inseln

Bereits seit Jahrzehnten bewohnt der Eisvogel die "Lange Insel" im südlichen Aueweiher. So manchem ist sie besser als "Eisvogelinsel" bekannt. Immerhin wurde sie damals extra für diesen farbenfrohen Zeitgenossen geschaffen. Seither zieht er auf dieser, seit langer Zeit bisher ungestörten Insel, erfolgreich seine Jungen auf. Und nicht nur der Eisvogel profitiert von den ins Wasser ragenden Bäumen und Ästen der Weichholzaue.Auch Grau-und Silberreiher - sogar der in Hessen als ausgestorben geltende Nachtreiher war hier mehrmals zu sehen- sowie Kormorane nutzen die guten Ansitzwarten. Der ungestörte Bruchwald bietet außerdem sämtlichen Entenarten, Teichhühnern,Flussuferläufern und Gebirgsstelzen einen hervorragenden und wertvollen Sichtschutz. Kommen allerdings Tretboote und Sand(bade)strand ins Spiel, ist es um die Ruhe und Idylle der "Langen Insel" geschehen und ihre bisherigen Bewohner werden das Nachsehen haben.


Foto: NABU Annett Erb, Fraßspuren des Bibers am Aueweiher
Foto: NABU Annett Erb, Fraßspuren des Bibers am Aueweiher

Geschützter Landschaftsgärtner

In Hessen war der Biber (Castor fiber) über 2 Jahrhunderte verschwunden, bis er durch gezielte Wiederansiedlung Ende der Achtziger Jahre vom Sinntal aus erfolgreich die Flussauen neu besiedeln konnte. Vor einigen Jahren erreichte er die Fulda und fühlt sich mittlerweile auch im Bereich des Aueweihers wohl. Besonders in der laubfreien Zeit sind seine Nagespuren gut zu sehen. Als reiner Vegetarier beschafft er sich im Winter seine Nahrung durch Fällen der Bäume, um an die nahrhaften Zweige zu kommen. Von den Zweigen legt er sich auch einen guten Futtervorrat unter Wasser an. Gleichzeitig nutzt er die Stämme zum Dammbau bzw. zum Anlegen seiner Burg. Mit dem Dammbau regulieren die Biber den Wasserstand so geschickt, daß der Eingang ihrer Wohnburg immer unter Wasser liegt. Beim Errichten der Dämme und der Burg ist die ganze Biberfamilie eingespannt und das über Generationen. Da unberührte Auenlandschaft ein rares Gut geworden ist, bleibt den Bibern nur, sich mit der Nähe des Menschen zu arrangieren. Das birgt für ihn einige Risiken, wie Straßenverkehr, Verfolgung, freilaufende Hunde und auch Störung durch Freizeitaktivitäten. Versuchen wir Menschen dem geschützen Tier  z.B. durch Lenkung und Regulierung des Erholungsverkehrs in Richtung "Stille Erholung" unter die Pfoten zu greifen.

 


Foto: NABU Annett Erb, Biber am Aueweiher
Foto: NABU Annett Erb, Biber am Aueweiher

Biber beim Abendessen

 

Mit viel Glück kann man das imposante Nagetier im Bereich der Aueweiher beobachten.


Wasser braucht Platz

Besonders das Fulda- Hochwasser im Mai 2019 zeigte auf beeindruckende Weise, wie sich die sonst so friedliche Fulda ausbreiten kann. In diesem Jahr waren beide Weiher (eine geplante Hauptattraktion der Landesgartenschau) von den Wassermassen überschwemmt und ein nahezu flächendeckender kraftvoller Wasserstrom zog sich durch die gesamte Aue des Stadtgebietes. Natürliche, unverbaute Auen bieten den Platz , Wassermassen von starken Niederschlägen aufzunehmen und dienen so dem Hochwasserschutz. Auwälder bremsen zusätzlich die Geschwindigkeit des abfliessenden Wassers.

Foto: NABU Annett Erb, Mai - Hochwasser 2019


Foto: Benedikt Kirsch  Aueweiher
Foto: Benedikt Kirsch Aueweiher

Mit dem nachfolgenden Link kommt ihr auf die Seite ARTENVIELFALT AUEWEIHER, die von drei Fuldaer Hobbyfotografen geführt wird. Ihre Vorliebe für das Paradies Aueweiher hat wahrscheinlich mit ihrer Liebe zur Naturfotografie mit Schwerpunkt Ornithologie zu tun. Denn eine Landschaft, wie die Auen, sind vom ständigen Wechsel stärker betroffen, als andere Landschaftsformen. Somit bieten Auen für die Leidenschaft der Landschaft- und Tier-Fotografie immer wieder neue Motive in kürzerer Zeit.
Bilder und Texte sind sehr interessant und sie zeigen euch zum einen, welch eine Artenvielfalt es in den Fuldaauen und an den Aueweihern gibt, und zum anderen, dass man mit einfachen Mitteln, etwas für den Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt tun kann.

 

https://artenvielfalt-aueweiher.jimdofree.com/der-aueweiher/